10.03.2023 Gesundheit digital

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Seit 20 Jahren wird versucht, unser Gesundheitssystem auf den Stand des digitalen Zeitalters zu bringen: also die elektronischen Speicher und Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, um medizinische Informationen zu bündeln und jederzeit (auch im Notfall) verfügbar zu machen. Das würde extrem viel Geld (z.B. für Doppel- und Dreifachdiagnostik) und Zeit (für das Abfragen und Zusenden von Vorbefunden) sparen und das System damit effektiver und effizienter machen. Ganz nebenbei könnten auch echte Leben gerettet werden (weil z.B. Arzneiunverträglichkeiten jederzeit berücksichtigt werden können).

Die Frage, warum uns inzwischen fast alle europäischen Länder überholt haben, lässt sich kurz und griffig beantworten: deutscher Datenschutz-Wahn!
Bei uns wird nämlich über jedes noch so kleine theoretisch-denkbare Daten-Leck zehnmal intensiver diskutiert als über die enormen Vorteile der Digitalisierung für Gesundheit und Kosten.

Meine Prognose: Die aktuelle Lauterbach-Initiative wird scheitern. Sie wird zerredet und zerrieben werden von Bedenkenträgern und vermeintlichen Freiheitsschützer auf allen erdenklichen Seiten.
Worum es geht? Unser Minister will die digitale Gesundheits-Akte und -karte als Standard einführen. Wer das nicht will kann und darf widersprechen.
So logisch, so einfach! So notwendig, so überfällig!

Ich bin besonders gespannt, wie sich die “Freiheits-, Fortschritts- und Digital-Partei” FDP in dieser Sache positioniert. Sollte sie sich auf die Bremser-Seite stellen, wäre jede Glaubwürdigkeit bzgl. eines Erneuerungs-Willes dahin.
Ob sich unser Kanzler hinter dieses – sicher nicht allseits beliebte – Projekt stellt?
Mal schauen.

Übrigens: Man kann sich schon längst aus eigener Initiative in das neue System begeben.
Das taten bisher ca. 1 % der Versicherten…

(Zu weiteren Tages-Gedanken)

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