18.02.2023 Frieden durch China?

Foto von Lara Jameson: https://www.pexels.com/de-de/foto/fahnen-china-karte-sehr-klein-8828351/

Ich weiß: Misstrauen ist durchaus angebracht.
Es wäre naiv, davon auszugehen, dass die aktuelle diplomatische Friedensinitiative Chinas auf der Münchner Sicherheitskonferenz nicht auch ein Schachzug im zunehmenden Kalten Krieg mit der USA wäre. Vermutlich hat sie (auch) das Ziel, den engen Schulterschluss zwischen Europa und den USA anzukratzen. Alles zugestanden.

Aber: Muss man nicht trotzdem nach jedem Strohhalm greifen?!
Was wäre, wenn China einen weltweiten Image-Gewinn dadurch gewinnen wollte, dass es ernsthaft versucht, in diesem Krieg zu vermitteln? Könnte es nicht sein, dass China mit einem Ende des Krieges tatsächlich auch eigene (wirtschaftliche) Interessen verfolgt? Wäre es nicht zumindest denkbar, dass auch den Chinesischen Machthabern bewusst ist, dass auf die Menschheit riesige Herausforderungen warten?
Man weiß das alles vermutlich nicht so genau.

Aus meiner Sicht wäre es ein grober Fehler, wenn man die Ernsthaftigkeit der Ankündigungen nicht zumindest prüfen würde – immerhin wurde von Wang Yi (einem früheren Außenminister) das Prinzip der “territorialen Integrität” als eine Basis für eine Friedenslösung genannt.
Der Westen muss sich ja nicht gleich “einwickeln” lassen; man kann doch die Entwicklung beobachten. Doch jetzt nur mit abwehrendem Getöse zu reagieren, weil es gerade in die Konfrontationsstimmung passt, wäre dumm und unverantwortlich.
Sei es doch den Chinesen, den Türken oder sonst wem auf der Welt gegönnt, einen diplomatischen Erfolg dann auch politisch zu nutzen – wenn nur dafür das Kämpfen, Zerstören und Sterben aufhört.

(Zu weiteren Tages-Gedanken)

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