02.01.2023 Papst-Gedenken

Ohne Zweifel: Ein (ehemaliger) Papst ist eine zeitgeschichtliche Persönlichkeit und hat für Millionen von Katholiken eine unmittelbare religiöse Bedeutung.
Es ist also naheliegend, dass über den Tod (und das zuvor gelebte Leben) in den Medien berichtet wird.

Bei dem aktuell vielfach gewürdigten, aus Süddeutschland stammenden und extrem konservativen Kirchenmann muss aber wohl die Frage erlaubt sein, ob denn sein Wirken im Vatikan tatsächlich irgendetwas dazu beigetragen hat, dass dieser Planet ein besserer Platz für die Menschen (oder die Schöpfung) allgemein geworden ist.

Als nur mäßig mit Kirchendingen befasster Zeitgenosse habe ich den Eindruck gewonnen, dass es diesem Vertreter der “strengen” Lehre wohl mehr um die Macht der Institution und die Verteidigung traditioneller Dogmen ging als um das Wohl der Menschheit.

Daher sollte man das mit dem öffentlichen Gedenken nicht übertreiben und diesen Kirchenführer – nur weil er Papst war – nicht zu einer moralischen Leitfigur stilisieren, die er offensichtlich nie war.


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