24.01.2023 Über 10%?

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Mich stört die Maßlosigkeit der aktuellen Lohnforderung von Ver.di.
Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn vor allem die unteren Lohngruppen einen deutlichen Aufschlag bekommen – angesichts der gestiegenen Preise gerade für Nahrungsmittel.
Mich nervt aber die Erwartungshaltung von Menschen, die scheinbar selbstverständlich davon ausgehen, dass möglichst alle Konsequenzen der eingetretenen Krisenlage irgendwie ausgeglichen werden müssen: durch diverse Sonderzahlungen des Staates, Energiebeihilfen und dann noch durch vollen Inflationsausgleich beim Lohn.

Wenn es – nachgewiesenermaßen – infolge des Krieges in der Ukraine einen deutlichen volkswirtschaftlichen Wohlstandsverlust gibt: Warum darf das die Bevölkerung eigentlich nicht zumindest ein wenig spüren? Warum sollen auch Gehälter von gutverdienenden Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst um 10% steigen? Müssen wir alle finanzielle Lasten den zukünftigen Generationen aufhalsen, um aktuell jede Unzufriedenheit im Keim zu ersticken?

Wo sind die Politiker/innen, die sich angesichts der notwendigen Kraftanstrengungen (Klima, Infrastruktur, Sicherheit, Bildung, globale Gerechtigkeit…) mal dezent darauf hinweisen, dass es vielleicht mal ein paar Jahre weniger um die private Wohlstandsvermehrung geht, sondern um die Gestaltung und Sicherung der Zukunft.

(Ja, ich weiß: 10,5% ist erstmal nur eine Forderung und kein Abschluss. Aber das ändert nichts am Prinzip).

(Zu weiteren Tages-Gedanken)

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