Wenn jemand der Illusion unterliegen sollte, dass sich das Ende der deutschen Auto-Fixierung schon auf einem guten Wege befände – dem (oder der) empfehle ich einen Wochenendausflug bei gutem Wetter Richtung Ostwestfalen; z.B. in das nette Örtchen Lippstadt.
Dort ist die Auto-Welt noch in Ordnung. Samstag abends und Sonntag vormittags werden sie gezeigt, die kleinen Flitzer oder die kraftvollen PS-Protze. Eine Runde durch die Kneipen-Straßen und ihrem Publikum gehört zum Pflichtprogramm – fast wie in den US-Filmen der 60iger Jahre.
Hier – abseits der Großstädte und Metropolen – steht das Auto noch für Freiheit, Stil und Genuss; von Auto-Scham keine Spur!
Auf dem Weg von und zur Autobahn gibt es jede Menge blitzblank-geputzte Edelkarossen zu sehen, die ungeduldig darauf warten, dass ihrem technischen Potential endlich mal wieder ein angemessenen Raum gegeben wird.
Als Kleinwagen-Hybrid-Fahrer, der möglichst entspannt mit 4,0 l Durchschnittsvorbrauch von A nach B kommen möchte, fühlt man sich ein bisschen fremd in dieser scheinbar so selbstgewissen Dinosaurier-Welt.
Es ist vermutlich ganz gut, dass ich mich einer solchen Konfrontation mit der Realität nicht allzu oft aussetze. Auf den Fahrradtrassen in Essen kann man so schön von einer Verkehrswende träumen…