“Das Ministerium für die Zukunft” von Kim Stanley ROBINSON

Bewertung: 4.5 von 5.

Was für ein Buch! Was für eine wilde Mischung! Was für eine heftige Dröhnung!

Der renommierte amerikanische Science-Fiction-Autor legt mit seinem aktuellen Werk eine Stilmischung vor, die sich allen gängigen Zuordnungsrastern entzieht. Schon allein das lohnt eine nähere Betrachtung. Doch auch inhaltlich sprengt ROBINSON die Grenzen der üblichen Genres. Absolut bemerkenswert!

Wir bewegen uns im Bereich der Nachhaltigkeit-Literatur. Die Grundbotschaft und das Ziel des Autors werden schnell klar: Die Menschheit muss es packen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten. Und es wird komplex und extrem schwierig.

Diese Botschaft wurde in den letzten Jahren schon sehr häufig zwischen zwei Buchrücken (bzw. in entsprechende digitale Formate) verpackt: in verschiedenste Sachbücher, in Romane, in Thriller, in Science-Fiction, in persönliche Reflexionen und Anekdoten. Gelegentlich wurde mit einer Mischung verschiedener Stilmittel gespielt.
ROBINSON legt eine riesige Schippe drauf: Sein Buch handelt von zwei Hauptfiguren (ihren inneren Welten, Handlungen und Begegnungen); es liefert Informationen über den aktuellen Stand der Klimakatastrophe und dessen bevorstehenden Folgen; es spielt faktenreich und detailliert mögliche Eingriffe in die Biosphäre des Planeten durch (“Geo-Engineering”); es entwirft ein denkbares Szenario für Öko-Terrorismus; es führt in differenzierter Form ein wirtschafts- und finanzpolitisches Alternativ-Modell vor; es schafft Zugang zu einer emotionalen Naturbetrachtung, es beinhaltet kurze philosophische Reflexions-Sequenzen…
Dieses Buch ist gleichzeitig spannend, poetisch, psychologisch, lehrreich, fantasievoll – und zwischendurch nüchtern wie ein Volkswirtschafts-Seminar.

ROBINSON liebt die Intensität: Wenn er einmal in die Antarktis führt, um dort den Gletscher-Drift zu bremsen – dann ist man auch eine Weile da: Man erfährt, wie kalt es ist, wie viele Pumpen man braucht, was das alles kostet. Wenn man sich auf die Logik des Finanzsystems einlässt und zusieht, wie eine neue Währung entsteht: dann bleiben einem die Einzelheiten nicht erspart. Die Welt braucht und will Gerechtigkeit – das Modell für die Umsetzung wird haarklein geliefert. Halbe Sachen mag der Autor nicht; nicht bei der Rettung des Planeten und nicht beim Schreiben!
Man spürt das Motiv für diese leidenschaftliche Detailverliebtheit: Der Autor will nicht nur das breite Publikum unterhalten. Er will mit Sicherheit auch die Entscheider dieser Welt erreichen: Er spricht ihre Sprache, er kennt ihre innere Logik und will mit der Genauigkeit seiner Szenarien für ein beherztes Handeln werben. Gegenargumente sind schon eingepreist, Bedenken entkräftet. Extrem beeindruckend!

Im Zentrum der strategischen Überlegungen steht dabei die Internationalität aller Bemühungen. Daher basiert das in Zürich angesiedelte Zukunftsministerium (deren Leiterin wir genauer kennenlernen) auf einem weltweiten Zusammenschluss. Weitsichtig wie der Autor nun mal ist, spielen die Chinesen eine besonders wichtige Rolle (und die Amis sind mal wieder die Nachzügler).

Der beschriebene Prozess beginnt in der ganz nahen Zukunft (2024) und zieht sich bis in die Mitte des Jahrhunderts. Es beginnt mit einem Paukenschlag: Eine Hitzeperiode in Indien wird in aller Intensität und Dramatik aus Innensicht eines Beteiligten geschildert – kaum zum Aushalten. Der überlebende Berichterstatter wird zu einem der Protagonisten des Romans; seine psychischen Verletzungen lassen ihn dabei nie mehr los.
Alles was folgt, ist letztlich eine Reaktion auf diesen dramatischen Weckruf. ROBINSON spielt durch, wie die Mühlen der internationalen Politik mahlen könnten – und wie viel Druck sie dafür von außen vielleicht bräuchten.

Das “Ministerium für die Zukunft” ist ein außerordentlich kreatives, kluges und anregendes Buch. Es erscheint aufgrund seiner Faktenorientierung fast als eine Art Blaupause für die potentiellen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte.
Wer sich nicht scheut, dem Autor auch in feinste Verästelungen seiner Entwürfe zu folgen, hat für die nächsten Jahre einen Riesen-Fundus an Konzepten und Visionen.

“Diebe des Lichts” von Philipp BLOM

Bewertung: 4 von 5.

Der Historiker Philipp BLOM ist auch ein guter Geschichtenerzähler. Das beweist er in seinen lebendig geschriebenen historischen Sachbüchern, aber auch in Prosa-Texten, in denen Geschichte sich als an Einzelpersonen gebundener Handlungsfaden manifestiert.
Für sein neues Buch hat sich BLOM den Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert und als Schauplatz hauptsächlich das durch den Katholizismus geprägte Italien ausgesucht.
Inhaltlich steht neben den – von Machtgier und Menschenverachtung geprägten – Repräsentanten der Staatskirche – vor allem die Kunst der Malerei und das Leben der einfachen Menschen im Mittelpunkt der Betrachtung. Insgesamt entsteht so ein Bild von einer Welt voller Willkür und Gewalt, in der Schicksale einzelner Menschen kaum einen Wert haben.

Erzählt wird das Leben des “Blumenmalers” Sander, der als Kind in seiner holländischen Heimat durch einen brutalen Überfall Spanischer Besatzer traumatisiert wird. Zusammen mit seinem Bruder (der durch diesen Vorfall seine Sprache verliert), schlägt sich Sander auf abenteuerliche und beschwerliche Weise quer durch Europa und entwickelt dabei seine Malkunst bis zu einem professionellen Niveau.
In Rom gerät er als Mitarbeiter eines renommierten Künstlers schließlich in die (alles andere als brüderliche) innerkirchlichen Konflikte zwischen den verschiedenen Machtzentren. Seine Aufträge – halb Kunst, halb Intrigen – führen ihn nach Neapel und Palermo.
In Neapel begleiten wir Sander bei dem Versuch, sich unter den schwierigsten Bedingungen so etwas wie ein privates Glück aufzubauen. Doch dagegen stehen nicht nur die armseligen und oft menschenunwürdigen Lebensumstände, sondern auch mächtige Gegner mit ihren Interessen.

Insgesamt ist es ein buntes und facettenreiches Bild, das uns BLOM in diesem Roman zeichnet. Das sehr wortgewaltig ausgemalte “pralle Leben” ist – sicherlich historisch korrekt – für die allermeisten Menschen in erster Linie von Gewalt, Unterdrückung und Armut geprägt. Dies spürbar zu machen, war ganz sicher das Anliegen des Autors; ohne Zweifel ist ihm das gelungen.
Vermittelt wird die zentrale Machtstellung der Kirche, deren Vertreter sich von der ursprünglichen christlichen Botschaft Lichtjahre entfernt haben. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie unauflösbar eng die Verbindung von Kunst und Religion in dieser Zeit war; ebenso wie menschenverachtend mit dem vermeintlichen Schutz der Kirche vor Zweifel und Ketzern letztlich persönliche Macht und Privilegien verteidigt wurden.
Ein Gemälde der Sittenlosigkeit.

Die erzählte Lebensgeschichte enthält ausreichend Spannung und Dynamik, um auch die Leser/innen bei der Stange zu halten, deren Hauptmotivation in dem Verfolgen eines Einzelschicksals liegt. Es schadet dem Genuss an diesem Buch sicherlich nicht, wenn man sich für Malerei dieser Epoche interessiert; BLOM lässt einige Stars des Kulturlebens als Nebenfiguren auftreten.

Insgesamt bietet BLOM keinen Ausnahmeroman, schenkt aber einen vielschichtigen Einblick in eine Epoche, in der man sein persönliches Leben sicher nicht hätte verbringen wollen.
Zivilisatorischer Fortschritt ist eben doch eine gute Sache; wir müssten “nur noch” dafür sorgen, dass er bei allen Erdenbewohnern ankommt und uns auch zukünftig erhalten bleiben kann.

Der neuer Bundestag – nur ein formales Theater?

Mich erfreut die insgesamt frische und zukunftsgewandte Stimmung, die von dem sich neu konstituierenden Bundestag ausgeht. Es entsteht der Eindruck, dass ein bisschen mehr Realität, Bürgernähe und Vielfalt in das “hohe Haus” eingezogen ist.
Es gibt erstaunlich viel neue und relativ junge Abgeordnete – unter ihnen sicher sehr viele Menschen, auf die die oft pauschalen Zuschreibungen – sie gehörten einer Art bürgerfernen privilegierten Kaste an – mit Sicherheit nicht passen.
Eine Chance für die Demokratie – insbesondere für die Einbindung der jüngeren Generationen.

Ein bisschen scheinen wir als Wahlbürger Glück gehabt zu haben. Außer bzgl. der Abwahl der CDU/CSU waren die Wahlergebnisse schließlich gar nicht so außergewöhnlich. Es war letztlich ein Verdienst der Parteien selbst, dass so vielen jungen Leuten der Einstieg in die Bundespolitik ermöglicht wurde. So kriegen wir als Bürger/innen mehr Erneuerung geschenkt, als wir uns selbst “verdient” haben.
Keine schlechte Bilanz für die so oft kritisierte Parteien-Demokratie.

Seien wir also heute ruhig mal ein bisschen stolz auf unser Gemeinwesen; auch wenn niemand so naiv sein wird, die weiter bestehenden Probleme und Risiken zu verleugnen.
Dort in Berlin sitzen eine Menge Menschen zusammen, die sich für unser Land ernsthaft engagieren. Es wirkt auch sympathisch, wenn man – so wie heute – beobachten konnte, wie oft auch sehr herzliche Glückwünsche über Parteigrenzen hinweg ausgetauscht wurden.
Es gibt nicht so fürchterlich viele Parlamente auf diesem Planeten, von denen man sich besser vertreten fühlen könnte.

“Crossroads” von Jonathan FRANZEN

Sie stehen gut sichtbar in meinem Bücherregal: drei umfangreiche Romane von FRANZEN (“Die Korrekturen” von 2001, “Die 27. Stadt” von 2003, “Freiheit” von 2010). Sie zeugen von einem erzählerischen Schwergewicht.
Die anstehende Veröffentlichung von “Crossroads” (ein genialer Song der Supergroup “Cream”) wurde erwartungsgemäß als literarisches Großereignis bewertet; die ersten Kritiker zeigten sich beeindruckt. Der Roman (offenbar der erste Band einer Trilogie) wird als zeitgeschichtlich relevante Spiegelung einer Epoche des Umbruchs angesehen.
FRANZEN at his best?

Die Erzählung taucht mit FRANZEN-typischer Gründlichkeit in ein überschaubares Biotop ein. Er seziert die emotionalen und psychologischen Untiefen der Mitglieder einer fünfköpfigen Familie:
Der Vater, ein sozial-engagierter Pfarrer, tut sich schwer, mit dem Leiter der Jugendgruppe (mit dem Namen “Crossroads”) mitzuhalten. Privat verstrickt er sich in einen nur schwer lösbaren Konflikt zwischen moralisch-religiösen Eheverpflichtungen und seiner Schwärmerei für eine jüngere Frau aus der Gemeinde. Das kann ja irgendwie nur schief gehen…
Die Mutter hat eine (geheime) belastende Vergangenheit, die sie letztlich für die Bewältigung der Ehekrise zu nutzen versucht. Ihre extreme Loyalität gegenüber dem jüngsten Sohn wird bis zum Äußersten beansprucht. Die religiöse Basis hilft auch beim Kampf um die Ehe.
Der älteste Sohn hat sich scheinbar erfolgreich verselbstständigt, wird dann durch die Irrungen und Wirrungen des Vietnam-Krieges eingeholt und gerät ebenfalls in eine existenzielle Krise. Er hat sich am stärksten aus dem religiösen Milieu – und damit auch von der familiären Einbettung – entfernt.
Die Tochter versucht auf schlängelnden Pfaden ihren Glauben mit dem Zeitgeist der Hippie-Generation zu verbinden. Sie leidet am stärksten unter den Belastungen, die sich auf der Geschwister-Ebene abspielen.
Der jüngste Sohn gerät sehr früh in eine Drogenkarriere, aus der es offenbar nicht mehr so viele Auswege gibt. Die Belastungen für die Familie erreicht ungeahnte Ausmaße.

Die hier nur kurz skizzierten persönlichen Themen der Figuren ziehen sich über Hunderte von Seiten, begleitet von zahlreichen Konflikten und Ambivalenzen. Das kann man mehr oder weniger interessant finden.
Doch was sagt uns dieser Roman über das Amerika der frühen 70-iger Jahre?
Die Crossroads-Jugendgruppe soll offensichtlich einen gesellschaftlichen Umbruch symbolisieren. Anstelle von formalen Rollen und steifen Umgangsfloskeln entsteht eine alternative Wertordnung mit neuen Ansprüchen an ein soziales Miteinander: Authentizität heißt die neue Währung; echte Gefühle sind angesagt; Rückmeldungen dürfen auch konfrontativ sein – wenn sie nur ehrlich sind. Gemeinschaft und Körperkontakt sind hohe Güter, aber hinter dem zelebrierten Anspruch blitzen die allzu bekannten menschlichen Schwächen aus Neid, Konkurrenz und Egoismus auf.
Und dann die Frage: Ist kirchliche Sozialarbeit in der schwarzen Schwester-Gemeinden nicht letztlich auch ein Ausdruck von Rassismus, weil sie “von oben herab” geleistet wird?
Und Vietnam: Wenn man schon den Krieg nicht stoppen kann, wird er dann gerechter, wenn man ihn nicht durch die Unterpriviligierten austragen lässt?
Unübersehbar das Meta-Thema “Religion”: Kann die starke Gläubigkeit der Amerikaner die verschiedenen Genrationen und Milieus verbinden bzw. zusammenhalten?

Ohne Zweifel gehört es zu den großen Fähigkeiten von FRANZEN, sich für die Darstellung von Situationen und Personen viel Zeit zu nehmen; er lässt sich als Erzähler nicht hetzen. Anders ausgedrückt heißt das: Er geht sehr in die Tiefe und sehr ins Detail – Redundanz inklusive.
Selbst wenn man das als Stärke interpretiert, weist dieser Roman bei der Ausarbeitung der Hauptfiguren eine Besonderheit auf, die sich im Laufe der Erzählung erst zu einer Irritation und dann (fast?) zu einem Ärgernis entwickelt: Durchweg alle beschriebenen Personen weisen eine solch übertriebene Häufung von Ambivalenzsprüngen auf, dass man sich immer wieder wie in einer Achterbahn fühlt. Diese oft im Minuten- oder Seitentakt vollzogenen Brüche und Wechsel von Bewertungen und Entscheidungen sind weder psychologisch nachvollziehbar, noch tragen sie zum Handlungsverlauf erkennbar bei (außer ihn zu verlängern).
So sind Menschen einfach nicht (wenn man mal von drogensüchtigen Jugendlichen absieht)! Als Leser/in verliert man den inneren Kontakt zu solchen Figuren, ist erst fassungslos und irgendwann langweilt man sich. Das ist der worst case für einen großen Roman eines großen Erzählers!

Wer sich für die zeitgenössische amerikanische Literatur interessiert, wird den neuen FRANZEN sicherlich lesen. Ich rate davon auch keineswegs ab – zumal man viele positive Kritiken findet. Das Buch fordert dazu heraus, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Andere sind vielleicht besser als ich in der Lage, die zeitgeschichtlich relevanten Botschaften herauszulesen. Aus meiner Sicht hat sich FRANZEN über weite Strecken in den konstruierten emotionalen Widersprüchen seiner Protagonisten regelrecht verloren.

“Dunkelblum” von Eva MENASSE

Bewertung: 3.5 von 5.

Ein (fiktives) kleines österreichisches Städtchen, direkt an der Grenze zu Ungarn gibt diesem Roman von Eva MENASSE seinen Namen und definiert gleichzeitig den Schauplatz.
Auf zwei Zeitebenen werden diverse Psychogramme und ein Soziogramm seiner Einwohner aufgespannt. Das Thema ist die Verstrickung (fast) der gesamten älteren Männer in die Verbrechen, die im Namen des Nazi-Regimes in der Endphase des Krieges auch in diesem Ort begangen wurden.

Die damaligen Geschehnisse wurden lange Jahre erfolgreich verdrängt und als nebulöse Grauzone in einer Art kollektivem Unterbewusstsein eingeschlossen. Alte Wunden waren überwiegend verheilt; es herrscht die Überzeugung vor, dass man die Dinge besser ruhen lassen sollte.
Die selbst verordnete Amnesie wird aber durch zwei Männer gestört, die aus verschiedenen Motiven gleichzeitig in das festgefügte System eindringen. Sie haben zwar biografische Bezüge zu dem Ort, waren aber lange genug weg, um mit den Augen und mit der Unabhängigkeit von Fremden zu agieren.
Ihre Neugier, ihre Fragen decken bald die ersten Sollbruchstellen des Schweigekartells auf. Es stellt sich heraus, dass es in der vermeintlichen Homogenität doch Risse gibt – insbesondere in der nachgeborenen Generation.
Und dann kommen auch noch junge Leute, die sich um den vergessenen Jüdischen Friedhof kümmern wollen…

MENASSE konstruiert eine komplexe Enthüllungsgeschichte, in der Schicht für Schicht die Macht- und Schuldstrukturen der Vergangenheit und ihre Nachwirkung bis in die Gegenwart freigelegt werden. Exemplarisch werden in verschachtelten Zeitsprüngen die sozialen Interaktionsmuster der wichtigsten Familien seziert – bis sich irgendwann die Mosaiksteine zu einem klaren Bild zusammensetzen.

Die Autorin ist nah bei den Leuten. Sie schildert mit großer Akribie und psychologischen Gespür die jeweilsindividuellen Verleugnungsstrategien. Nicht alle Alten sind im Grunde immer noch Nazis – aber kaum jemand ist jemals bereit gewesen, sich zu Verantwortung oder Schuld zu bekennen. Es waren ja besondere Zeiten…

Als Leser/in muss man sich entscheiden, ob man wirklich all diese vielschichtigen Verstrickungen durchdringen möchte, um am Ende das bestätigt zu bekommen, was man wohl auch vorher schon ahnte. Die Schweige-Mentalität, die von MENASSE weit ausholend durch die Dunkelblum-Bewohner personalisiert wird, ließe sich ohne Probleme auch weniger aufwendig beschreiben.
Damit ist die Stärke des Romans – das erzählerische Schwelgen in Details eines von der finsteren Vergangenheit noch nicht befreiten Biotops – gleichzeitig auch seine mögliche Schwäche: Nicht jede/r mag es so breit und ausführlich; nicht für alle sind die individuellen Eigenschaften der Figuren so relevant. Man muss sich schon auf sowas einlassen wollen…

Ohne Zweifel ist MENASSEs Roman auch ein sehr besonderes (österreichisches) Sprachkunstwerk. Wenn man sich noch dazu entscheidet, sich die Geschichte von der Autorin vorlesen zu lassen, erscheint die lokale Färbung geradezu überbordend. Für hochdeutsche Ohren bekommt der Text damit noch stärker etwas Folkloristisches, Altmodisches – was wiederum zum historischen Grundthema passt.

Insgesamt hat MENASSE ein bemerkenswertes Buch zum Thema “Vergangenheitsbewältigung” geschrieben; den durch die vielen begeisterten Kritiken entstandenen Hype um diesen Roman kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen.

Sondierungs-Ergebnisse

Man hat es ja geahnt: Natürlich würde es die FDP schaffen, den Fahrplan der Ampel am stärksten zu prägen.

Lindner war klug: Er hat sich sehr früh im Wahlkampf auf seine Essentials festgelegt (keine Schulden, keine Steuererhöhungen) und hat so zu einem Zeitpunkt “Rote Linien” definiert, der noch nicht in direktem Bezug zu Verhandlungen über eine Koalition standen. Von dieser sicheren Basis aus konnte er dann die Flexibilität der anderen Parteien einfordern. Tricky!

Dazu kommt offensichtlich ein besonderer Bonus, weil sich die FDP sozusagen am stärksten auf fremdes Terrain begeben hat. Das führt dann paradoxer Weise dazu, dass ihr fast eine Heimspiel-Situation geboten wird. Man staunt!

Für die GRÜNEN ist die Situation ziemlich schwierig. Sie stehen für den Klimaschutz – was dazu führt, dass auch alle die Beschlüsse, die ihre Partner auch von alleine hätten treffen müssen, auf das Konto der GRÜNEN gebucht werden. Sie müssen jetzt also “dankbar” für den Teil der Vereinbarungen sein, die ja weitgehend längst beschlossen sind (bzw. sich aus der allgemeinen Situation von selbst ergeben hätten).
Damit sind sie weitgehend abgespeist – und müssen den anderen Parteien andere Politik-Bereich überlassen.
(Erstaunlich ist es allerdings, dass die FDP scheinbar ihr gesamtes Wirtschaftsprogramm durchsetzen konnte, den GRÜNEN aber in ihrem Bereich noch nicht einmal das Tempolimit zugestanden wurde).

Über all das könnte man sich ärgern – bringt nur nichts.
Es gibt keine sinnvolle Alternative zu dieser Koalition. Es ist zu hoffen, dass in den Ausgestaltungen des Koalitions-Vertrages noch ein paar positive Überraschungen stecken.
Ansonsten bleibt die Hoffnung, dass sich insgesamt eine andere politische Stimmung im Land ausbreitet, die auch eine gewisse Eigendynamik erzeugt.
Außerdem muss man realistischer Weise davon ausgehen, dass nur die GRÜNE Regierungsbeteiligung garantieren kann, dass vereinbarte Ziele auch in konkrete Schritte umgesetzt werden. Deshalb lohnt sich das Ganze auf jeden Fall.
Bin nur gespannt, ob Kritik, Widerstand und problematische Folgen der neuen Klimapolitik dann auch gemeinsam getragen werden – und eben nicht bei den GRÜNEN abgeladen werden.

“Nachruf auf mich selbst” – von Harald WELZER

Bewertung: 4 von 5.

Der Soziologe und Sozialpsychologe Harald WELZER hat den gesellschaftlichen Diskurs rund um Zukunftsfragen und Nachhaltigkeit in den letzten Jahren an prominenter Stelle mit geprägt. Er ist auf Kongressen und in den Medien fast permanent präsent und spielt die ihm oft zugewiesene Rolle als Provokateur sicher ganz gerne. WELZER liebt es ganz offensichtlich, cool und provokativ zu sein.

Mit seinem neuen Buch legt der Autor diese Seite zwar nicht völlig ab: Auch in diesem Text gibt es sehr zugespitzte Formulierungen und gewohnt pointierte Sichtweisen. Aber in den Vordergrund tritt diesmal ein anderer WELZER. Er hat ein überraschend nachdenkliches, manchmal sogar leises, philosophisches und extrem persönliches Buch geschrieben.
In dem Buch findet sich nicht nur eine – ziemlich einzigartige – Mischung von Themen, sondern auch von Stil- und Darstellungselementen. Damit entzieht sich der Text auch einer eindeutigen Zuordnung: kein eindeutiges Sachbuch, keine reine Autobiografie, keine Sammlung von Kurzgeschichten, Lebensweisheiten oder Essays, kein politisches Manifest – aber von jedem etwas. Was sich durchzieht: Es sind existentielle Fragen, auf die WELZER eine Antwort sucht – persönlich und gesellschaftlich.

Wie WELZER es selbst formuliert: Es geht ihm um die “Kunst des Aufhörens”. Damit sind ganz verschiedene Aspekte gemeint, die sich rund um das Thema “Endlichkeit”, “Begrenzung”, “Tod” und “Neuanfang” gruppieren. Alle berühren die Frage nach den wirklichen Prioritäten und nach bewussten Entscheidungen für ein erfülltes und verantwortungsbewusstes Leben angesichts der unvermeidlichen Beschränkungen, die wir als biologische Wesen in einer Welt mit begrenzten Ressourcen haben.
In einer offeneren und im Alltag präsenteren Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit sieht der Autor einen wichtigen Beitrag zu einem sinnhafteren Leben. Dem Thema “Tod” wird daher viel Raum gegeben.

WELZER ist zutiefst davon überzeugt, dass die Lösung der großen Menschheitsprobleme nicht durch Optimierung und Innovationen zu erreichen sind. Der Endlichkeit von Ressourcen und der Verletzbarkeit von Ökosystemen könne man nicht allein durch eine weitgehend CO2-freie Wirtschaft begegnen. Die Antwort liegt für WELZER ganz oft im Aufhören – und nicht im Bessermachen. Für ihn ist z.B. die Tesla-Autofabrik in Brandenb urg ein Symbol für falsch verstandene, viel zu kurz gegriffene Nachhaltigkeit.

Die Zugänge zu den Reflexionen sind vielfältig: Da gibt es persönliche Erfahrungen (ein überlebter Herzinfarkt), die eigene Arbeit mit Zukunftsprojekten, Gespräche mit Bekannten oder Prominenten, Auseinandersetzung mit Texten anderer Autoren oder mit gesellschaftlichen Bewegungen. Aber es wird auch viel “laut gedacht”: Wir erfahren jede Menge von WELZERs privaten Meinungen und Werthaltungen; er ist es ja schon länger gewohnt, sich dabei nicht zurückzuhalten.
Natürlich muss man dabei nicht jedem Argumentationsstrang folgen (z.B. im Bereich Aufklärung und Wissenschaft); das ist bei einem so subjektiven Text auch gar nicht denkbar. Aber auch das innere Zögern und Zweifeln, das wohl jede/r bei einigen Thesen spürt, ist letztlich bereichernd.

Es gibt sicher auch in diesem Buch innere Widersprüche; das bleibt nicht aus, wenn so viele Facetten zusammengetragen werden. So hebt WELZER es z.B. als Modell für das “Aufhören” hervor, wenn man sich nach dem Erreichen eines persönlichen Kompetenzplateaus anderen Herausforderungen zuwendet (um Erfahrungen von “Banalität” zu vermeiden). Als kreativer und multibegabter Macher merkt der Autor gar nicht, dass es für weniger dynamische und selbstüberzeugte Menschen eben auch eine gute Form von “Aufhören” sein könnte, in der Situation zu verharren und eben nicht das nächste und übernächste Selbstverwirklichungsziel anzusteuern.
Auch ein WELZER sieht eben die Welt vorrangig durch die eigenen Augen…

Der Schlusspunkt wird dann mit seinem selbstformulierten Nachruf gesetzt: WELZER führt diesen in 15 Punkten aus und empfiehlt allen Leser/innen, sich ebenfalls bewusst zu machen, wie man gerne gewesen und gelebt hätte, wenn man am Lebensende zurückblicken würde. So kann die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit zum Einstieg in ein bewussteres und erfüllteres Leben werden.

Insgesamt haben wir es mit einem wahrhaft “besonderen” Buch zu tun, das mit Sicherheit nicht im allgemeinen Medienrummel untergehen wird. Hier hat einer die Grenzen der populärwissenschaftlichen Publikationsform deutlich ausgeweitet und sich als Person im Umgang mit existentiellen Grundfragen eingebracht. Ein mutiger, ein gelungener Versuch.

Ein Gespräch mit WELZER über sein Buch findet man hier.

“Ein bitterkalter Nachmittag” von Gerard DONOVAN

Bewertung: 2.5 von 5.

Es handelt sich um einen ziemlich sperrigen Text, der sich recht weit von geläufigen Erzählmustern entfernt.
In eine anfangs recht undurchsichtige Rahmenhandlung beleuchtet DONOVAN blitzlichtartig einige Episoden der Menschheitsgeschichte. Die zentralen Themen sind Macht und Gewalt, insbesondere in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Der Autor bettet diese historisch-philosophischen Betrachtungen in einen leidenschaftlichen und konflikthaften Dialog zwischen zwei Männern ein, die sich in einer surrealen Ausnahmesituation begegnen: Der Ich-Erzähler (der Bäcker des Ortes) gräbt unter ungünstigsten klimatischen Bedingungen (“bitterkalt”) eine Grube, während ein Lehrer ihn offensichtlich überwacht und ihn gleichzeitig zu einem Geständnis seiner Verfehlungen bringen will.

Es wird schnell deutlich, dass auch diese Situation vor dem Hintergrund eines aktuellen (Bürger-)Krieges stattfindet und sich die Frage einer möglichen Kollaboration mit dem Feind stellt. Die Schlagabtausch zwischen den beiden Protagonisten entfaltet sich auf beiden Ebenen: Sie streiten über die Einschätzung der diskutierten historischen Ereignisse und – zunehmend – über die Rolle des Bäckers in der aktuellen Besatzungssituation.
Das überraschende Ende der Geschichte steigert den Eindruck ihrer Kunstruiertheit noch zusätzlich. Ebenfalls unerwartet lugt im Finale ein Zipfel von Liebe in die insgesamt deprimierend menschenfeindliche Atmosphäre.

Das Buch wirkt insgesamt experimentell: DONOVAN spielt mit verschiedenen Stilmitteln, schreibt phasenweise eher assoziativ als stringent, erzeugt bei den Leser/innen widersprüchliche Gefühle – sicher auch Befremden und Verstörung.
Die Mainstream-Erwartungen an einen Roman werden ganz sicherlich enttäuscht.
Hier probiert ein Autor (es ist sein erster Roman) offensichtlich aus, was man mit Sprache und Erzählstrukturen so alles machen kann. Für Literatur-Freaks und Germanisten ist so ein wenig gefälliger Text sicher eine Fundgrube.
Mit seinen beiden Folgeromanen “Winter in Main” und “In die Arme der Flut” pflegt DONOVAN sein Sprachtalent und seinen scharfen Blick auf Menschen in dunklen Ausnahme-Settings weiter, nähert sich aber etablierteren Roman-Strukturen an. Für das breitere Lesepublikum ist das eindeutig ein Fortschritt.


“Winter in Maine” von Gerard DONOVAN

Bewertung: 4 von 5.

Ein erfolgreiches Buch aus dem Jahre 2006, auf das ich durch den aktuellen Roman des Autors gestoßen bin.

Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der als eine Art Einsiedler in den Wäldern des amerikanischen Nordostens lebt. Was als eine Art Rückzugs-Idylle beginnt, verwandelt sich in eine besondere Art Psycho-Thriller.

Der treueste Begleiter des Protagonisten ist sein Hund. Aber da ist auch plötzlich noch eine Frau, mit der er ein kurzes Liebesglück in seiner einsamen Hütte erlebt. Der Verlust dieser beiden Bindungen zieht ihn einen Sog, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint.

Dieses Buch packt einen mit unbändiger Kraft. Unvermittelt steht man in einem Abgrund von psychischer Zerstörung und Gewalt. Fassungslos verfolgt man die unaufhaltsame Entwicklung des tief verletzten Ich-Erzählers.

Es ist nicht der Handlungsfaden oder der Spannungsbogen, der diesen Roman zu einem bemerkenswerten Leseerlebnis werden lässt. Es ist die Sprach-Intensität, mit der DONOVAN sowohl die herbe und (im Winter) unerbittliche Natur als auch die innerpsychische Dynamik der Hauptfigur in Worte fasst. Die literarische Kompetenz des Autors liegt in der Kongruenz zwischen Inhalt und sprachlichem Ausdruck. Die Glaubwürdigkeit des – eigentlich unfassbaren – Geschehens beruht auf der geschaffenen Atmosphäre, vermittelt durch die subjektive Perspektive des Handelnden.

Es ist eine Geschichte, die am Rand spielt: an der Grenze der besiedelten Zivilisation und am Abgrund der menschlichen Psyche. Die Botschaft: Menschen, denen man die letzten Bindungen nimmt, können allen Halt und alle Hemmungen verlieren.
Dieser Roman erzählt von einem Extrembeispiel.

“Der kleine Freund” von Donna TARTT

Bewertung: 4 von 5.

Die amerikanische Autorin Donna TARTT ist eine Spezialistin für die großen Erzählungen. Ihre drei bekannten Romane füllen jeweils mehr als 700 Seiten; der grandiose “Distelfink” markiert dabei quantitativ und qualitativ die Spitze.
Hier geht es um das mittlere Werk, an dem TARTT zehn Jahre lang gearbeitet hat.

Im Zentrum dieses Südstaaten-Romans stehen zwei sehr unterschiedliche Familien, deren interne Dynamik und gegenseitigen Verstrickungen entscheidend für den Handlungsverlauf sind.

Die Protagonisten (Harriet) ist ein recht eigenwilliges Mädchen an der Grenze zum Jugendalter. Sie lebt in einer reinen Frauenwelt, in der ihre (psychisch angeschlagene) Mutter und ihre ältere Schwester eine eher kleine, Ihre Großmutter, ihre Großtanten und die farbige Haushaltshilfe dagegen eine sehr große Rolle spielen. Der Vater lebt – ohne offizielle Trennung – in einem anderen Bundesstaat. Der eigentliche Vertraute ist ein gleichaltriger Junge, mit dem sie eine Reihe von – teils spektakulären – Abenteuer erlebt.
Die Familie hat ihre beste Zeit hinter sich; Wohlstand und Status sind schon ein wenig abgebröckelt. Die größte und nachhaltigste Erschütterung wurde aber durch den ungeklärten Mord an dem 9-jährigen Robin ausgelöst. Wir erfahren in dem Buch, wie sein mysteriöser Tod auch 12 Jahre danach noch auf die Geschicke in dieser Kleinstadt einwirkt.

Den Gegenpol zur bürgerlichen Welt stellt eine (klein-)kriminelle Randgruppenfamilie dar, deren vier männliche Sprösse mit ihrer Großmutter leben – unter denkbar chaotischen Bedingungen (eigenes Drogenlabor inklusive). Alle Beteiligten sind psychisch bzw. emotional tief gestört und leben ihre biografischen Verletzungen in verschiedene Richtungen aus.
Berührungspunkte zu der Familie von Harriett reichen bis in die Zeit von Robin zurück, werden im Verlauf der Erzählung durch die detektivischen Aktivitäten des Mädchens dramatisch aktualisiert.

Wie in jedem anspruchsvollen Roman gibt es im “Kleinen Freund” mehrere Ebenen. Es ist ebenfalls nicht untypisch, dass die Handlungsebene (mit ihrem Spannungsbogen) den Rahmen schafft, in dem die “eigentlichen” Kernthemen des Werkes eingewoben werden.
Der Handlungsstrang lässt sich schnell beschreiben: Harriett versucht, den Tod ihres Bruders aufzuklären und zu rächen. Sie gerät dabei in abstrus-gefährliche Situationen, bei denen Schlangen eine zentrale Rolle spielen (das Buch ist eindeutig nichts für Schlangen-Phobiker).

Bei den Hintergrundthemen geht es differenzierter zu. TARRT seziert die familiären Beziehungsmuster in beiden Familien, sie entlarvt die (noch von Rassismus geprägte) Haltung der “besseren” Damen gegenüber ihren Hausangestellten; sie legt die (oft verlogenen) Muster frei, mit deren Hilfe eine vergangene familiäre und gesellschaftliche Ordnung aufrechterhalten werden soll; sie beschreibt die Zwangsläufigkeit, mit der aus desolaten Lebensbedingungen schwer gestörte Menschen entstehen und sie gibt Einblick in das Erleben und in die Kraft, die in sehr jungen Menschen und deren Freundschaftsbeziehungen entstehen können.
Die Aufzählung ließe sich problemlos fortsetzen.

TARTT hat eine feinfühlige Wahrnehmung für innerpsychische und zwischenmenschliche Prozesse. Sie nimmt sich Zeit für die Details – für Wahrnehmungen, innere Bewertungen, emotionale Regungen. Da sie auch den äußeren Bedingungen (Räume, Licht, Gerüche) eine Stimme gibt, entstehen eigene Welten mit spezifischen Atmosphären.
Sie ist schlichtweg eine begnadete Erzählerin.

Die Intensität des ihres Schreibstils tut dem Roman aber nicht nur gut. Es gibt zentrale Episoden in diesem Buch, da wäre weniger vermutlich mehr gewesen (das gilt nicht nur für die Schlangen). Es geht immer mal wieder sehr extrem zu: sowohl bei den Grausamkeiten, als auch bei den Fähigkeiten und Kräften, die den Kindern (Harriet und ihrem Freund) zugeschrieben werden. Es ist manchmal von allem etwas zu viel.

Meine Empfehlung: Wer nach dem “Distelfink” (ein Muss!) noch einen weiteren TARRT-Roman lesen möchte, sollte vielleicht erst “Die geheime Geschichte ” lesen. Wer dann noch dabei ist und über die entsprechende Zeit verfügt, dem/der sei auch “Der kleine Freund” ans Herz gelegt.