14.01.2020

Manchmal (ver)zweifelt man dann doch an den Menschen und ihren abstrusen Ideen. Z.B. an den Auswüchsen des Gender-Wahnsinns.

Da wird jetzt in bestimmten Kreisen (ernsthaft) darüber diskutiert, ob man öffentlich sagen darf, das Geschlechter-Unterschiede eine reale biologische Grundlage haben (und eben nicht nur oder überwiegend soziale und kulturelle Konstruktionen sind).

Die Harry-Potter-Autorin ROWLING steht deshalb seit einigen Wochen unter Beschuss einer bestimmten Gender-Szene. Sie sagte oder schrieb: “Sex is real”.

Wie abgedreht sowas diskutiert werden kann, kann man hier nachlesen. Ich bin über diese Sichtweise einfach nur fassungslos….

13.01.2020

Im Iran drücken sehr mutige Menschen ihren Protest gegen das erzreaktionäre Mullah-Regime unter Einsatz ihres Lebens aus.
Was tut Trump: Er twittert seine Unterstützung in der Landessprache Farsi.

Ein tolles Geschenk für die Mullahs! So können sie wunderbar behaupten, dass der Protest vom Ausland ferngesteuert ist und nur den Feinden des Staates nützt.

Das ist Trump im Zweifelsfall egal. Es bringt Punkte im Wahlkampf und lenkt von anderen Themen ab.

12.01.2020

Habe mich heute über die ZEIT geärgert. In einem längeren Artikel erfolgte eine “Analyse” der Politik von Macron. Diese sei eindeutig und in einem verwerflichen Umfang arbeitnehmerfeindlich und ausschließlich an den Interessen der Wirtschaft und der Reichen ausgerichtet.

Nun bin ich kein Fachmann für französische Sozialpolitik, zugegeben. Aber ich kann es im Jahre 2020 nicht mehr gut ertragen, wenn reflexartig und undifferenziert jede Korrektur auch an unlogischen, nicht mehr zeitgemäßen oder auf Dauer unfinanzierbaren Regelungen nur deshalb in Bausch und Bogen verdammt wird, weil irgendeine Gruppe von Arbeitnehmern oder Rentnern betroffen ist.

Wer zwanghaft jede Maßnahme ablehnt, die Privilegien von normalen Menschen (also nicht Reichen) betrifft und sie prinzipiell mit dem Kampfbegriff “Sozialabbau” (oder “FDP-Politik”) versieht, ist für mich im Scheuklappen-Denken des 19. Jahrhunderts stecken geblieben.

Ja, es kann auch ungerechtfertigte und dysfunktionale Regelungen für ärmere Gruppen geben. Es gibt sicher auch in Einzelfällen Überregulation und Überversorgung. Es gibt auch in unteren Schichten Egoismus und Schmarotzertum. Nicht jede Form von Transfer und Umverteilung ist unter allen Bedingungen sinnvoll, gerecht und logisch. Diese “alte” linke Sichtweise finde ich nicht mehr zeitgemäß.

Eine moderne linke Politik würde für mich bedeuten, dass es weniger um das Umverteilen von privatem Geld geht, sondern dass stattdessen der Staat für eine sehr gute öffentliche Infrastruktur in allen Bereichen sorgt. Bei Bildung, Gesundheit, Umweltschutz, Familienhilfen, Kultur, Verkehr, menschenfreundlichen Städten, usw.

Dafür darf er gerne noch stärker auf das Geld (sehr) reicher Leute zugreifen: durch eine vernünftige Vermögenssteuer, durch eine deutlich verschärfte Erbschaftssteuer und durch ausreichend Personal im Bereich Steuerprüfung und -fahndung.

Dafür gehe auch ich gerne mal auf die Straße. Aber mit Sicherheit ohne gelbe Weste oder rote Fahne.

11.01.2020

Heute bin ich mal echt geplättet! Das hätte ich nicht für möglich gehalten.

Worum geht es? Die iranische Regierung musste heute einräumen, dass das ukrainische Flugzeug vom eigenen Militär versehentlich abgeschossen wurde. Ein offenbar zwangsläufiges Eingeständnis aufgrund klarer Beweislage.

Was passiert? Die Stimmung in der iranischen Bevölkerung kippt von einem Moment zum nächsten und wendet sich aus der einmütigen Solidarisierung gegen die USA in eine Protestwelle gegen den eigenen Lügen-Staat. Unglaublich!

Welch aufgestautes Frustpotential muss da unter der Oberfläche lauern! Die nächsten Tage und Wochen werden sicher extrem spannend. Hoffentlich kommt etwas Gutes dabei raus. Ein demokratischer Regimewechsel im Iran würde neue Vorzeichen für die ganze Region schaffen.

Aber das ist wohl noch ein Traum…

10.01.2020

Frank SCHÄTZING, der deutsche Erfolgsschriftsteller war gestern bei Markus LANZ. Seine Ausführungen zum Klimawandel waren klar, eindeutig und engagiert. Auch wenn ich sein letztes Buch nicht sehr mochte: Sein Auftritt hat mir wirklich gut gefallen. Vielleicht schaut ihr mal in die ersten Minuten rein

09.01.2020

Ich will nicht nur über Politik schreiben. Das Leben besteht auch aus anderen Facetten.

Z.B. Werbung: Seitdem ich meinen TV-Konsum ganz überwiegend aus den Mediatheken unserer öffentlichen-rechtlichen Sender bestreite, bin ich kaum noch mit Werbung konfrontiert. Ein echter Vorteil. Manchmal schalte ich dann aber doch mal auf heute oder Tagesschau.

Was passiert: Ich muss unmittelbar vor Sendungsbeginn die denkbar nervigste Werbung aller Zeiten (gefühlt) ertragen: Irgendwelche halbwegs sympathischen Menschen erzählen dort ganz euphorisch, wie sehr ihnen Kijimea-Reizdarm geholfen hat. In einer so schrecklich auf Natürlichkeit getrimmten Künstlichkeit, dass mir regelmäßig schlecht wird.

Warum muss man im Jahre 2020 noch so eine niveaulose und penetrante Reklame produzieren?

Ich weiß es natürlich: Es kommt nur auf den einhämmernden Wiederholungseffekt an…

Wenn ich mal solche Beschwerden haben sollte, werde ich in der Apotheke sagen: “Geben sie mir irgendwas, wenn es nur nicht Kijimea heißt!”

08.01.2020

Das neue Jahr startet wie das alte geendet ist: Alle verfügbaren Daten, alle Studien und alle beobachtbaren Phänomene weisen immer wieder darauf hin, dass sich die Erderwärmung – mit allen ihren Folgen – gegenüber den Erwartungen und Prognosen weiter beschleunigt.

Gerade lese ich – auf der heute modernisierten SPIEGEL-Seite – dass 2019 das bisher wärmste Jahr in Europa war. Hätte jemand vor 10 Jahren vorhergesagt, dass sich der Klimatrend so eindeutig und kurzfristig in immer neuen Extremwerten zeigen würde, hätte man ihn als unrealistischen Untergangspropheten beschimpft. Auch besorgte Wissenschaftler gingen eher von langfristigen Trends aus, die sich erst nach genaueren Analysen bestätigen könnten.
Seitdem sehen wir zu, wie Hitzerekorde, apokalyptische Waldbrände, Überschwemmungen und schmelzende Gletscher sich gegenseitig die Schlagzeilen klauen.

Man fragt sich manchmal in seiner hilflosen Wut, ob die ganzen Katastrophen vielleicht sogar einen “höheren” Sinn haben könnten: in ihrer Klarheit und Eindeutigkeit den Prozess des Umsteuerns zu beschleunigen?!

An diesen Effekt zu glauben, setzt allerdings einigen Optimismus voraus.
Die Regierung in Australien will jedenfalls ihre ihre Klima-Ignoranz unvermindert fortsetzen. Schließlich wird geht es ja um den Wohlstand der Nation, der zu einem großen Teil auf der Kohle basiert.
Dass die konservative Regierungspartei von den Wahlspenden der Fossil-Industrie besonders profitiert hat, ist vermutlich nur eines dieser Gerüchte…

07.01.2020

Ich wurde heute auf ZEIT-online eingeladen, an einer Umfrage zu den GRÜNEN teilzunehmen. Es sollte darum gehen, von welchen Idealen sie sich verabschiedet hätten und ob es ihnen nicht an Radikalität fehle – so auf dem Weg zur Volkspartei. Da waren sie bei mir gerade richtig. Wo ich doch dieses ganze Gemeckere sowieso nicht leiden kann. Solange die GRÜNEN die mit Abstand weitgehensten Positionen einnehmen, ist mir nicht verständlich, was sie denn mit noch radikaleren Positionen bewirken könnten – außer ihre Wahlchancen (und damit die Umsetzungsoption ihrer Ziele) zu verringern. Es geht nicht darum, wie perfekt und kompromisslos das Programm formuliert ist, sondern ob sich endlich konkret etwas verändert. Was also genau ist falsch daran, sich so darzustellen, dass man für ca. 30 % wählbar erscheint?

06.01.2020

Im letzten Jahr brannte der brasilianische Regenwald. Zu einem großen Teil als Ergebnis von Planungen und Entscheidungen.
Jetzt brennen in Australien weite Landstriche und setzen Zehntausende in Angst und Schrecken.

Millionen Tonnen CO2 werden freigesetzt.

Was macht das mit der persönlichen Motivation, auch bei schlechtem Wetter das Auto mal stehenzulassen oder die Heizung ein wenig zu drosseln? Um das Klima zu schonen…
Ich kann mich von Zweifeln an der Sinnhaftigkeit privater Bemühungen noch einigermaßen freihalten. Wie lange noch?

05.01.2020

Es ist trostlos: Man muss im Jahr 2020 noch immer über Trump sprechen. Diesmal nicht über irgendeinen selbstverliebten egomanischen Selbstbeweihräucherungs-Tweed, sondern über eine Aktion, die mal eben den nahen Osten in ein Pulverfass mit brennender Lunte verwandelt.

Der Erfolg des Militärschlages: Das wirklich nicht ungefährliche Regime des Iran geht innerlich und äußerlich gestärkt in das neue Jahr. Die interne Demokratiebewegung wird geschwächt, weil sich natürlich in einem solchen Fall alle hinter der – eigentlich ungeliebten – Regierung versammeln. Die USA verliert als sicher geglaubte Verbündete (Irak) im Kampf gegen den Terrorismus. Die Kriegsgefahr steigt. Auf die sicher zu erwartende Vergeltung ist bereit die nächste Eskalationsstufe angekündigt.

Das verspricht ein echtes Trump-Erfolgsjahr zu werden!