“Geschenkt” von Daniel GLATTAUER

Bewertung: 4 von 5.

Erzählt wir d eine nette, angeblich auf Tatsachen basierende Geschichte aus Wien, in der es um anonyme Geldzuwendungen an bedürftige Einzelpersonen oder wohltätige Initiativen geht, die sich gerade einer finanzieller Notlage ausgesetzt sehen.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein halb-gescheiterter Journalist (Gerold Plassek) mit einer gewissen Neigung zum Alkohol; er führt uns als Ich-Erzähler durch die Handlung.

Angereichert wird das Rätsel um die absenderlosen Wohltaten mit den familiären und beziehungsmäßigen Entwicklungen des Protagonisten, der sich zu Beginn der Story plötzlich in der Betreuungsverantwortung für den jugendlichen Sohn seiner Ex-Frau wiederfindet.
Die beiden Handlungsfäden sind eng miteinander verflochten und befruchten sich sozusagen gegenseitig.

Man bekommt ein bisschen mit aus der Welt des mehr oder weniger seriösen Journalismus. Eindeutig im Vordergrund steht aber die persönliche Erlebenswelt von Gerold, der durch das private und berufliche Geschehen ziemlich durcheinandergeschüttelt wird . In sofern handelt es sich um um so etwas wie einen (verspäteten) , der in Entwicklungsroman.

Das Ganze liest sich locker und flüssig, Vom Stil und Anspruch her handelt es sich um eine (selbst)ironische Urlaubslektüre- mit einem gewissen thematischen Tiefgang. Die Geschichte ist bzgl. des Spannungsbogens intelligent aufgebaut. Die vermittelten Botschaften sind allesamt menschenfreundlicher Natur.
Nervig sind – insbesondere in der ersten Hälfte des Romans – die immer wiederkehrenden Schilderungen kleiner oder größerer Trinkgelage mit einigen Kumpels, die er scheinbar zu jeder beliebigen Zeit in seiner Stammkneipe antrifft.

So richtig etwas falsch machen kann man mit diesem Roman (Baujahr 2014) eigentlich nichts. Stimmung und Botschaft sind insgesamt optimistisch und aufbauend. GLATTAUER ist ein Buch gelungen, das anregend und intelligent unterhält.

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